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© Tina Viehweger 2004
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Presse
FÜR SIE 17/2003 29. Juli
Endlich wieder Spaß am Job
Gefrustet, genervt, gelangweilt von Routine-Jobs.
Mit diesen zehn Strategien kehrt die Motivation zurück.
"Heute morgen bleib ich einfach liegen", "Was wäre,
wenn ich nach der Mittagspause nicht wiederkomme?" Mal ehrlich:
Denken Sie auch manchmal mehr oder weniger heimlich an eine Flucht
aus der Job-Tretmühle? Vielleicht sogar jeden Tag? Solange
der Lottogewinn ausbleibt, sollten Sie lieber den Kampf gegen Routine
und Langeweile aufnehmen. Das bringt was und geht einfacher, als
Sie glauben. FÜR SIE hat mit Coach Tina Viehweger aus Hamburg
einen Plan entwickelt, mit dem die Lust am Job zurückkkehrt.
Schönheitskur fürs Büro
Die Papierberge wachsen, aber sonst sieht es an Ihrem Arbeitsplatz
noch genau so aus wie bei Antritt Ihrer Stelle. Logisch, dass sich
Ihre Kreativität verabschiedet. Das Gefühl, in Routine
zu erstarren, wird auch vom Umfeld vermittelt. Tun Sie was dagegen!
Ein anderes Poster an der Wand, ab und zu frische Blumen auf dem
Schreibtisch, ein witziges Accessoire aus dem Büroartikel-Shop
bringen neuen Schwung. Vor allem: Räumen Sie auf! Es ist erwiesen,
dass Gerümpel frustriert und demotiviert.
Teamgeist fördern
Die zufriedensten und engagiertesten Arbeitnehmer bekommen nicht
die höchsten Gehälter, sondern in ihrer Abteilung wird
Kollegialität groß geschrieben. Das belegen zahlreiche
Studien. Wie steht`s um Ihr Team? Werden nur fachliche Informationen
ausgetauscht, oder gibt`s auch persönliche Kontakte? Ein gutes
Arbeitsklima basiert auf Respekt, Vertrauen und Fairness. Doch Teamgeist
entsteht nicht zufällig, er muss gefördert und kultiviert
werden, z.B. indem stillere Teammitglieder aktiv eingebunden, Missverständnisse
und Konflikte nicht ausgesessen werden und in Krisen alle zusammenhalten.
Dazu muss jeder die Stärken und Schwächen der anderen
kennen. Regelmäßige Meetings- nicht nur zu dringenden
Anlässen- bieten Gelegenheit für Gespräche über
das Fachliche hinaus. Noch besser:zusammen zu Mittag essen oder
sich ab und zu nach Feierabend auf einen Drink treffen. Job und
Privatleben müssen deshalb nicht verschmelzen. Doch wer miteinander
Spaß hat, übersteht Stresszeiten leichter.
Miesmacher ausbremsen
Gute Laune steckt an, schlechte leider auch. Ein Miesmacher kann
die Stimmung des ganzen Teams in den Keller ziehen. Drehen Sie den
Spieß um: Konfrontieren Sie Nörgler mit einer extra Portion
guter Laune. Dagegen sind nur Dauer-Muffel immun. Bei so hartnäckigen
Fällen hilft es, wiederholt nach dem Grund für den Frust
zu fragen. Oft wissen sie selbst keinen konkreten Auslöser
und der Betreffende gewöhnt sich sein langes Gesicht bald ab.
Ebenfalls effektiv: Führen Sie ein Stöhn-Sparschwein
ein: Einmal jammern kostet zehn Cent. Vielleicht reicht`s am Ende
des Monats für eine Flasche Prosecco nach Feierabend? Anstoßen
und drüber lachen wäre doch eine gute Investition ins
Arbeitsklima.
Spielregeln ändern
Das haben wir immer schon so gemacht: Nach diesem Prinzip
bekommen mehr oder weniger sinnvolle Gewohnheiten den Stempel unantastbar,
Arbeitsabläufe erstarren in Routine. Ideen werden ausgebremst-
das Ende jeder Kreativität. Ein paar Regeln zu ändern
oder zu brechen, hat oft verblüffende Wirkung und bringt manchmal
sogar das ganze System in Bewegung. Setzen Sie sich im Meeting doch
mal woanders hin, melden Sie sich für eine neue Aufgabe. Auch
Kleinigkeiten in Ihrem Leben, die nicht direkt mit dem Job zusammenhängen,
beeinflussen Ihre Arbeitseinstellung und geben frische Energie:
Nehmen Sie zur Firma einen anderen Weg oder ein anders Verkehrsmittel,
gehen Sie statt ins Stammlokal in ein neues Restaurant, lernen Sie
Tango tanzen. Kurz: Schauen Sie über den Tellerrand! Das verscheucht
den Trott und gibt anregende Impulse.
Positiv denken
Jeder kann sich seine Lage mies denken- und zum Glück auch
schön. Mit einer positiven Einstellung ist alles halb so schlimm.
Die bekommen Sie, indem Sie sich auf die gute Seite der Dinge konzentrieren.
Legen Sie jedes Mal einen Cent in eine Schale, wenn Sie sich beim
Frust-schieben ertappen und beginnen Sie dann, jeden negativen in
einen positiven Gedanken umzuwandeln, z.B. Ich kann viele
Dinge auf einmal statt Ich bin chaotisch. Formulieren
Sie jede Beschwerde, die Ihnen auf der Zunge liegt, in einen Vorschlag
um. So nutzen Sie die Kraft der positiven Gedanken: Schreiben Sie
auf fünf Zettel, welche Ziele Sie erreichen wollen. Die pappen
Sie gut sichtbar an Kühlschrank, Badspiegel etc. Bei jedem
Vorbeikommen lesen! So werden scheinbar unerreichbare Wünsche
unterbewusst zu Überzeugungen- und die mobilisieren Ihre Willenskraft.
Zeit gewinnen
Überstunden und Hektik verderben Ihnen die Freude am Job? Stress
wird hauptsächlich durch schlechtes Zeitmanagement verursacht.
Allein 20 Minuten täglich verlieren wir im Schnitt durch das
Stöbern in chaotisch abgelegten Unterlagen. Ändern Sie
das so schnell wie möglich! Radikalkur: Die Ablage
abschaffen, stattdessen jedes Papier sofort nach den Kriterien Papierkorb,
Delegieren, Bearbeiten, Abheften
behandeln. Zeitdieb Nummer zwei: redselige Kollegen oder Kunden.
Denen schicken Sie in Stresszeiten lieber Mails, statt zum Hörer
zu greifen. Erstellen Sie morgens eine Prioritätenliste, nach
der Sie vorgehen. Falls möglich, arbeiten Sie nach Ihrer inneren
Uhr und erledigen Sie Kompliziertes, wenn Sie sich am fittesten
fühlen, Routineaufgaben heben Sie fürs Leistungstief auf.
Nicht vergessen: Wer am lautesten drängelt, hat nicht unbedingt
das wichtigste Anliegen. Trauen Sie sich, öfter nein zu sagen!
Das fällt Ihnen schwer? Mit Antworten wie Ich denk drüber
nach und sag morgen Bescheid schinden Sie Zeit und fühlen
sich von den Kollegen nicht überfahren.
Ego stärken
Routine trübt den Blick für eigene Stärken und Frauen
neigen ohnehin dazu, sich zu sehr mit ihren Schwächen zu beschäftigen.
Ihre Talente halten sie für selbstverständlich (Gut
organisieren können Tausende andere auch). Das reduziert
die Erfolgserlebnisse, doch gerade aus denen schöpfen wir Spaß
und Motivation- nicht für den Job. Listen Sie alle Tätigkeiten
und Fähigkeiten auf, mit denen Sie Ihrer Firma nutzen. Fragen
Sie Freunde, worin sie Ihre Stärken sehen und in welcher Situation
die am besten zum tragen kommen. Wovon könnte ein Zeitungsartikel
über Sie handeln? Auch wenn Sie keinen neuen Job suchen: Schreiben
Sie eine fiktive Bewerbung, in der Sie Ihr Profil schwarz auf weiß
formulieren. So gestärkt, fällt es Ihnen leichter, höhere
Ansprüche an sich selbst zu stellen, sich mehr zuzutrauen-
und ihr Arbeitsfeld schrittweise zu erweitern.
Coaching buchen
Sie treten trotz Grübeln auf der Stelle, bekommen die Wurzel
Ihrer Unzufriedenheit nicht zu fassen, wissen nicht, wie Sie Veränderungen
angehen sollen? Dann suchen Sie Rat bei Außenstehenden. Freunde
und Familie sind gute, aber nicht die besten Ansprechpartner. Weil
das Bild, das sie von Ihnen haben, nicht objektiv genug ist, fällt
ihr Rat oft zu freundschaftlich aus. Gönnen Sie sich ein paar
Sitzungen bei einem Profi. Er oder sie stellt die richtigen Fragen,
arbeitet Ziele heraus, hilft bei deren Umsetzung oder ermutigt zum
Jobwechsel. Die Analyse steigert das Selbstbewusstsein und öffnet
Perspektiven- egal, ob Sie Verkäuferin oder Führungskraft
sind. Coaching ist nicht nur etwas für Akademikerinnen!
Neues lernen
Steht die Diagnose chronische Jobmüdigkeit fest,
kristallisert sich als Ursache häufig Unterforderung und die
fehlende Entwicklungsperspektive heraus. Wirksame Medizin: den Aufgabenbereich
erweitern, neue Herausforderungen annnehmen. Wer sich dazu entschließt,
kommt ums Lernen nicht herum. Stichwort Weiterbildung: Ob Business-Englisch
oder Buchführung- ein erfolgreich absolvierter Kurs kann der
Karriere den ersehnten Schubs geben. Der Chef wird Sie zwar nicht
sofort befördern, ihnen aber für Zusatzqualifikationen
Pluspunkte geben. Weiterbildungen können Sie auch via Internet
absolvieren.
Quer denken
Die Tätigkeit ist okay, nur der starre Nine-to-Five-Zeitrahmen
macht Sie fertig? Ob Gleitzeit oder Zeitkonto, Vier-Tage-Woche oder
Home-Office-Lösung: Immer mehr Arbeitgeber lassen flexiblere
Arbeitszeitmodelle zu. Um Müttern nach der Babypause den Wiedereinstieg
zu ermöglichen, als Reaktion auf die Wirtschaftskrise- und
weil es die Motivation der Mitarbeiter steigert. Ein gut durchdachter
Vorschlag überzeugt vielleicht auch Ihren Chef. Wer nicht wagt,
kann nicht gewinnen.
-Nicole Bergmann-
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